Jordanien – Die Highlights
Im Juni war ich auf einer ca. einwöchigen Reise durch Jordanien. Eigentlich wenig Zeit für dieses Land. Trotzdem habe ich viele Sehenswürdgkeiten gesehen und Aktivitäten gemacht. In diesem Artikel möchte ich meine Highlights darstellen.
1. Wanderung durch das Weltwunder Petra
Dass der Besuch von Petra zu jeder ordentlichen Jordanien-Reise gehört, dürften die meisten Weltreisenden schon wissen. Es war also kein Wunder, dass dieser Ort auch auf meiner Liste landet.
Ich muss zugeben, ich war nicht sonderlich auf meinen Besuch in Petra vorbereitet. Ich wusste, dass es sowas wie “eine über 2.000 Jahre alte Stadt im Felsen” ist, zu den neuen sieben Weltwundern gehört und und wohl ein ganz besonderes Erlebnis sein soll. Da ich aber nicht so sehr auf alte Gemäuer stehe, sondern mich vor allem für Naturlandschaften begeistern kann, war ich zunächst skeptisch. Doch Petra hat mich überzeugt. Mit seinen, in die Felsen gearbeiteten, Gebäuden macht Petra die über 2.000 Jahre alte Geschichte begreifbar. Wenn man durch die Wohnhäuser wandert oder vor dem Theater steht, kann man sich richtig vorstellen, wie die Menschen hier früher – rund um Christi Geburt – gelebt haben.
Petra ist sehr vielfältig und weitläufig und es gibt unglaublich viel zu entdecken. Deswegen sollte man sich für Petra auch zwei Tage (oder: zwei halbe Tage) Zeit nehmen. Besonders spannend und beeindruckend fand ich in Petra die Wanderungen zum Kloster und zum High-Place of Sacrifice. Die ermöglichen einen Blick auf Petra aus einer ganz anderen Perspektive und man hat eine tolle Sicht auf die umgebende Berggegend.
Bemerkenswert sind allerdings auch die absurden Preise, die man in Petra zahlt. Der Eintritt für einen Tag kostet 50JOD (ca. 53 €). Zwei Tage kosten – gott sei Dank – mit 55JOD nur unwesentlich mehr. Wer sich eine Kutsche vom Ende des Tals zurück zum Eingang genehemigen möchte, der sollte bereits sein, den gleichen Betrag nochmal hinzulegen. Dagegen wirken die 10€ für einen Eseltransport schon fast stiefmütterlich.
Keine Frage: Der Besuch in Petra ist ein beeidruckendes Erlebnis und gehört in das Programm einer jeden Jordanienreise.
2. Jeeptour und Übernachtung in der Wüste Wadi Rum
Wie gesagt, man kriegt mich eher mit Ourdoor- und Naturerlebnissen hinter dem Ofen hervorgelockt. Als ich im Reiseführer über Wadi Rum las, war mir sofort klar, dass ich dort hin und eine Nacht in einem Wüstencamp übernachten muss. Schon bei der Vorstellung einer sternklaren Nacht in der Wüste mit Blick auf unendlich viele Sterne, bekam ich eine Gänsehaut. In Aqaba suchte ich mir einen Tour Operator bei dem ich eine Wüstentour mit dem Jeep durch Wadi Rum buchte mit anschließender Übernachtung im Wüstencamp. Die Wüstentour war wirklich toll, und führte uns zum Mushroom Rock, zur Lawrence Cave, den Arches und zur Titanic. Unser Tourguide konnte als Bedouine viel interessantes Insiderwissen preis geben und wir dürften auch mal selbst ans Steuer. Der anschließende Sonnenuntergang war ein weiteres Highlight dieser Tour.
Das Wüstencamp (Bait Ali Camp) war leider nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es war einfach zu gut, zu komfortabel. Zwar gibt es dort auch einfache Zelte, in denem man übernachten kann, aber es gibt auch feste Steinhäuser und sogar einen Pool.
Obwohl ich in einem einfachen Zelt übernachtete, kam bei mir nicht das erwünschte Outdoor-Feeling auf. Ich hätte lieber mitten in der Wüste mit weniger Komfort übernachtet.
3. Wanderung im Dana Biosphären Reservat
Hatte ich schon erwähnt, dass ich ein Natur- und Outdoorfan bin? Das Biosphärenreservat wurde bereits 1989 eingerichtet und ist das Älteste von acht jordanischen Naturreservaten. Wie es sich für ein Biospährenreservat gehört, gibt es hier wenig menschlichen Einfluss. Bei einer Wadnerung durch das Biospärenreservat kann man die Flora und Fauna aus nächster Nähe beobachten. Hiier wird der sanfte Tourismus gepflegt, deshalb kann man innerhalb des Biospährenreservats nur im Rummana Camp übernachten. Leider ist das Camp ziemlich teuer – eine Einzelperson im Zelt kostet über 40€ inkl. Frühstück. Da mir das zu teuer war, habe ich im nahe gelegenen Dana Village übernachtet. Das Dana Village liegt an einem Felsen von dem aus man einen wunderbaren Blick auf das Biosphären-Reservat hat. Dieses Dorf besitzt die Anmut eines kleinen italienischen Bergdorfs. Zwischen den kleinen Häusern winden sich verwinkelte Gässchen.
Der offiizielle Eingang zum Biospärenreservat ist zwar einige Kilometer entfernt und am besten mit dem Auto zu erreichen. Aber auch von Dana Village aus kann man schöne Wanderungen unternehmen.
Übernachtet habe ich im Dana Tower Hotel. Einem wirklich süßen kleinen Hotel, das für sich schon aussieht wie eine kleines italienisches Dorf. Von einer zentralen Gasse gehen die Zimmer ab. Zu den Aufenthaltsflächen gelangt man über kleine Treppen und Brücken. Das Dana Tower Hotel kann ich absolut empfehlen.
4. Canyoning im Wadi Mujib
Wadi Mujib wird gerne bezeichnet als der “Grand Canyon Jordaniens”. Der Fluß Arnon hat hier über viele tausende Jahre eine tiefe Schlucht gegraben.
Auf meinem Weg von Amman über das Tote Meer zum Dana Biosphärenreservat habe ich am Wadi Mujib einen Stopp eingelegt. Die Hauptattraktion im Wadi Mujib ist eine Canyoning-Tour durch das Flußbett. Da ich nicht viel Zeit hatte und eher spontan dorthin bin, konnte ich nur die kleine Tour, den sogenannten Siq-Trail machen. Dort, wo der Arnon in das tote Meer mündet, leiht man sich für etwas unter 20€ an einer Station eine Schwimmweste aus. Eine Reservierung oder Tourbuchung ist nicht nötig. Anschließend schlägt man sich stromaufwärts durch den Fluß bis zu einem Wasserfall durch. Auf dem Weg gilt es Felsen und kleinere Wasserfälle zu überwinden. Dabei kann man sich an fest installieren Seilen festhalten oder muss über Leitern die Felsen überwinden.Gefühlte 20-30 Meter ragen die Felswände an den Seiten des Flussbetts hinauf. Wirklich beeindruckend. Die Tour dauert one way ca. 30 bis 60 Minuten – je nachdem wie fit man ist und wieviele Leute mitmachen. Danach geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Die Tour ist meiner Meinung nach ideal für Leute, die mal in das Canyoning reinschnuppern möchten aber sich nicht auf eine mehrstündige Tour trauen. Für diejenigen, die ein echtes Canyoning-Erlebnis möchten sind die anderen Touren besser geeignet. Die sind anspruchsvoller und länger. Man startet hier weiter oberhalb der Flußmündung und arbeitet sich dann nach unten durch.
Da man auf der Tour komplett durchnässt wird, kann man leider keine nicht-waserdichten Kameras mitnehmen. Meine GoPro hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, deswegen habe ich nur ein Foto des Canyon-Eingangs.
5. Baden im Toten Meer
Ein Klassiker, der ebenfalls in jede Jordanien-Reise gehört. Die Bilder von Menschen, die im Wasser liegen bzw. sitzen und Zeitung lesen haben mich schon seit meiner Kindheit fasziniert. Deswegen war es völlig klar, dass ich das auch machen muss. Es ist ein wirklich außergewöhnliches Gefühl quasi auf dem Wasser zu schweben (man kann sogar im Wasser liegend die Beine anziehen und geht nicht unter). Allerdings muss ich auch zugeben, dass der Reiz schnell vorbei geht. Es ist eher so ein “Das muss man einmal gemacht haben”-Ding. Viel mehr als eine halbe Stunde habe ich mich dann auch nicht im Toten Meer bzw. am Strand aufgehalten. Nichtsdestotrotz halte ich es für ein Muß auf jeder Jordanienreise.
Robin
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Hi Robin,
Danke für die wertvollen Informationen, jetzt kann ich es kaum erwarten
Lg Ute