Günstig übernachten: 6 Alternativen zu Hotel und Hostel
Fast jeder von uns übernachtet dann und wann im Hotel oder zumindest in Hostels, doch erstens schlägt das je nach Region ganz gewaltig aufs Budget und zweitens fehlt dann irgendwann die Abwechslung. Doch es gibt Alternativen. Und die sind teilweise richtig günstig! Hier habe ich mal sechs Möglichkeiten aufgelistet, beim Reisen zu sparen und gleichzeitig mehr als bloß die Nacht rumzukriegen.
Couchsurfing
Beim Couchsurfing schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Du übernachtest kostenlos und lernst auch noch Locals kennen. Du bekommst also quasi nebenbei eine Menge nützlicher Infos über den Ort und die Gegend, die du gerade besuchst. Beim Weinchen am Abend oder auch bei einem gemeinsamen Frühstück bekommst du schon Geheimtipps aus erster Hand, die du als „normaler“ Hotelgast nie erfahren hättest. Mit etwas Glück führt dich dein Gastgeber sogar selber zu den Plätzen, wo sich kein Tourist jemals hinverirrt.
Viele Couchsurf-Hosts sind sehr gastfreundlich und nehmen dich dann auch mit zu einem Treffen mit Freunden oder gar auf eine Privatparty. So lernst du ganz einfach nette Leute kennen, amüsierst dich auf einheimische Art und trainierst obendrein noch deine Fremdsprachenfertigkeiten beim Smalltalk in der Landessprache!
Wie du übernachtest, ist ganz unterschiedlich. Mal hast du ein ganzes Zimmer für dich, mal pennst du auf der Couch im Wohnzimmer oder sogar nur auf einer Luftmatratze. Genau das macht den Charme dieser Übernachtungsvariante aus. Es wird niemals langweilig, jede Übernachtunsgelegenheit ist anders. Du kannst dich ganz auf die Gepflogenheiten deines Hosts einlassen und bist für die Zeit deines Aufenthalts ein echtes Mitglied des Haushalts. Eingeschränkt ist meist nur die Dauer deines Aufenthalts, mehr als zwei, drei Tage sind selten drin.
Durch das Bewertungssystem ist ganz gut sichergestellt, dass schwarze Schafe aussortiert werden. Alles in allem hast du als Teil der Couchsurfing-Community ne Menge Vorteile, was Netzwerken und Geldsparen angeht.
Hier geht’s zur Couchsurfing Webseite.
Meine Bloggerkollegin Christine von Lillies-Diary.com hat mit „90 Nächte, 90 Betten“ ein ganzes Buch über das Couchsurfing geschrieben.
AirBnB & Co.
Auf Seiten wie AirBnB, 9flats oder wimdu findest du auf der ganzen Welt Menschen, die ein Zimmer oder ganze Apartments vermieten. Im Gegensatz zum Couchsurfing, wo die Übernachtungen kostenlos sind, zahlst du hier für die Übernachtung. Außerdem hast du auch die Möglichkeit, ein ganzes Apartment zu mieten, wenn du lieber alleine sein möchtest. Dafür ist der Aufenthalt erfahrungsgemäß etwas luxuriöser. Wie viel du zahlen musst, hängt davon ab, ob es nur ein Zimmer oder ein ganzes Apartment ist. Natürlich spielen Lage und Ausstattung eine große (Preis-)Rolle. Die Preise reichen von ein paar Euro (z.B. für ein kleines Zimmer) bis hin zu mehreren hundert Euro pro Nacht (z.B. für ein ganzes Apartment in Manhattan).
Auf den jeweiligen Seiten kannst du Apartment oder Zimmer jeweils mit Bildern und Beschreibung vorab begutachten. So hast du schon einen ganz guten Einblick, wofür du dein Geld ausgibst. Hilfreich dabei sind natürlich auch die Bewertungen, die von den Nutzern nach ihrem jeweiligen Aufenthalt abgegeben werden.
Welchen Anbieter du dir aussuchst, bleibt dir überlassen. Die Anmeldung ist kostenlos, du kannst dich also überall registrieren und dir alle Angebote in Ruhe anschauen. Wenn du die passende Unterkunft für dich irgendwo gefunden hast, buchst du einfach über diese Plattform. Mit der Zeit kriegst du dann heraus, welcher Anbieter mit seinen jeweiligen Buchungsprozeduren dir am ehesten liegt. Letztlich wirst du dich natürlich sowieso für die schönste Wohnung oder das beste Zimmer entscheiden …
Wenn du dich über diesen Link bei AirBnB anmeldest, bekommst du einen Rabatt über 22 Euro.
Homestay
Beim Homestay übernachtest du bei lokalen Familien. Du zahlst dabei für Unterkunft und Essen. Dafür hast du jederzeit Ansprechpartner, die während deines Aufenthalts – es ist alles von tageweise bis monatelang möglich – anwesend sind und die du alles fragen kannst. Homestay verpflichtet alle gelisteten Gastgeber ausdrücklich, den Gästen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, um ein möglichst authentisches Reiseerlebnis zu garantieren. Du sollst als Gast das Land, die Leute, die Kultur und die lokalen Besonderheiten intensiv kennenlernen. Homestay eignet sich deshalb auch, wenn du deine Sprachkenntnisse in der lokalen Sprache verbessern möchtest.
Nach der kostenlosen Anmeldung kannst du im Buchungssystem ganz einfach herausfinden, welche Gastgeber ein Zimmer in ihren Wohnungen oder Häusern in welchem Zeitraum zur Verfügung stellen. Vielleicht findest du ja sogar jemanden mit dem gleichen Hobby und ihr könnt dann dort vor Ort gemeinsam damit loslegen? Dank den Angaben aus der Datenbank kein Problem!
Alles in allem findest du über Homestay leicht den Zugang zu den Plätzen und Regionen, die du bereisen willst. Durch den engen Kontakt mit deinen Gastgebern hast du ideale Voraussetzungen, die fremde Umgebung zu erkunden und versteckte Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Möglichkeiten für einen Homestay findest du auf der Webseite von Homestay.
Housesitting
Ein ganzes Haus für dich und das auch noch kostenlos? Ja, das geht! Beim Housesitting suchen Hausbesitzer nach (vertrauensvollen) Menschen, die während eines Urlaubs auf ihr Haus aufpassen. Das hört sich ja richtig paradiesisch an! So weit weg vom Garten Eden ist es auch gar nicht – nur dass du dann derjenige bist, der den Garten wässern muss. Und die Pflanzen im Haus gießen und die Post leeren und dich in vielen Fällen um daheim gebliebene Haustiere kümmern musst. Oder den Pool reinigen. Pool? Ja, richtig gehört. Gerade auch luxuriösere Behausungen wollen gesittet werden. Denn besonders da wünschen sich viele Hausbesitzer, dass während ihrer Abwesenheit jemand ein Auge auf ihr wertvolles Eigentum hat. Und es natürlich auch in Ordnung hält.
Die kleineren Tätigkeiten in und ums Haus sind allerdings ein geringer Preis dafür, dass du möglicherweise mehrere Wochen in einer prächtigen Villa voller Annehmlichkeiten leben darfst! Du kannst in der Regel natürlich die Ausstattung auch nutzen, sodass zügiges Internet, gute Betten und alle möglichen elektrischen Haushaltshelfer selbstverständlich sind. Und wenn Fahrräder oder gar der Autoschlüssel zur Verfügung steht, erspart dir das dann noch die Ausgaben für Mobilität vor Ort.
Das Housesitting eignet sich also besonders, wenn du längere Zeit an einem Ort bleiben möchtest bzw. kannst. So hast du die perfekte Ausgangsbasis, um die gesamte Region intensiv zu erkunden. Und oftmals liegen die zu hütenden Behausungen in Gegenden, in die du sonst vielleicht nicht unbedingt einen Fuß gesetzt hättest.
Häuser zum Sitten findest du auf
Viele Antworten auf Fragen zum Housesitting findest du auf dem Reiseblog von Travellingweasels
Nachtbus
Wenn du als Backpacker mit geringem Budget unterwegs bist, kannst du dir Übernachtungen sparen, wenn du einfach einen Nachtbus nimmst. Das funktioniert vor allem in Ländern, in denen du lange Strecken zurücklegen musst und in denen komfortable Busse verkehren. Zum Beispiel in Südamerika oder Südostasien. Du steigst abends in den Nachtbus ein und bist acht bis zehn Stunden später am Zielort. So hast du dir eine Nacht gespart. Selbstverständlich funktioniert das im Prinzip mit Nachtzügen auch, allerdings gibt es in Südostasien oder Südamerika kaum solcher Züge. In Europa sind Bahnpreise meist deutlich höher oder du musst die Fahrt bereits im Voraus (unter Umständen sogar mit Angabe von Name und weiteren Daten) buchen.
Es versteht sich von selbst, dass diese Art des Übernachtens nicht den gleichen Komfort bieten kann wie eine Nacht zwischen festen Wänden. Aber um einen Budget- oder Planungsengpass zu überbrücken, ist der Nachtbus eine elegante Variante – ohne großen Aufwand und trotzdem jederzeit trocken!
Übernachten am Flughafen
Eher was für die Hartgesottenen oder wenn du wirklich knapp bei Kasse bist. Stell dir vor, dein Flieger geht morgens um sieben Uhr. Wenn du zwei Stunden vorher am Flughafen sein möchtest, ist es fünf Uhr. Wenn die Fahrt zum Flughafen dann noch 45 Minuten dauert, musst du um 4.15 Uhr los. Das heißt, du musst wahrscheinlich um 3.30 Uhr aufstehen. Bevor du jetzt eine halbe Nacht im Hostel verbringst und dann mitten in der Nacht im dunklen Dorm Room aufstehen musst, könntest du auch gleich am Abend vorher zum Flughafen fahren und ein Nickerchen auf den Sitzbänken halten.
Der Vorteil von Flughäfen ist die Infrastruktur. Es gibt ja nahezu alles, und das auch noch außerhalb der gewöhnlichen Geschäftszeiten. Auch die sanitären Anlagen sind in aller Regel vergleichsweise angenehm, gut ausgestattet und sauber. Nachteil ist, dass die Preise am Flughafen für alles deutlich über dem ortsüblichen Niveau liegen, sodass du besser mit aufgefülltem Proviant den Weg dorthin antrittst.
Auf der Seite sleepinginairports.net findest du eine Menge Tipps & Tricks zum Übernachten am Flughafen.
Robin
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Hi Robin,
super Artikel! Vielen Dank für den Link! Es gibt neben dem House Sitting auch noch das sog. „House Swapping“, wo man sein eigenes Haus mit jemandem im Zielland für gewisse Zeit tauscht. Das geht aber logischer weise nur, wenn man seine eigene Wohnung (oder Haus) hat.