CockpitTalk – Stippvisite im Cockpit eines A320
Im Juni und Juli war ich auf einer Reise in Ägypten und Jordanien unterwegs. Darüber berichtet habe ich bereits in den Artikeln
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Die Reihe möchte ich mit dem heutigen Artikel ergänzen . Auf meinen Flug nach Sharm-El-Sheikh, war es mir vergönnt, einen Blick in das Cockpit des A320 zu werfen und ein mit den Piloten zu plaudern.
Eins vorneweg: Seit 2001 ist es sehr schwierig geworden, in ein Cockpit zu kommen. Aber als Reiseblogger hat man so seine Beziehungen und kann auch eine der raren Cokckpitzugangsberechtigungen erhalten. ;-). Mein Dank geht an dieser Stelle an Magdalena Hauser von der PR-Abteilung von Condor und den Kapitän des Fluges die mir diesen Einblick ermöglichten.
Jetzt komme ich aber mal zur Sache: Auf meinem Flug von Düsseldorf durfte ich – nach dem der Getränkeservice durch war – in das Cockpit des A320. Ich nahm auf dem Jumpseat Platz und konnte mich erstmal in Ruhe umschauen. Wow, diese vielen Knöpfe, Schalter und Anzeigen sind wirklich beeindruckend. Dass da einer durchblickt!? Aber gut, dafür macht so ein Pilot ja eine lange und intensive Ausbildung um dies alles zu beherrschen.
Wir befanden uns zu diesem Zeitpunkt gerade über Griechenland. Ein Blick aus dem Cockpit offenbarte mir einen faszinierenden Blick auf die Landschaft unter uns. Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein – wie wahr!
Wir überflogen Athen und einige griechische Inseln. Besonders spannend fand ich die Insel Santorin, die aufgrund ihrer markanten Form unverwechselbar ist. Santorin ist das Überbleibsel eines vom Meer gefluteten Vulkankraters. Dieser gibt der Insel die auffällige Sichelform. Besonders prägnant ist auch die Kraterwand, die teilweise 150 bis 350m hochragt.
Aber ich schweife ab … Zurück ins Cockpit. Nachdem ich mich umgeschaut hatte, konnte ich mit dem Piloten und dem Co-Piloten ein kleines Schwätzchen halten.
Der A320 ist als Mittelstreckenflugzeug konzipiert. Für Flüge mit Entferungen bis nach Sharm-El-Sheikh (ca, 4,5 Stunden Flugzeit) ist er perfekt geeignet. Er war bei sener Fertigstellung das erste Flugzeug mit einer rein digitalen Steuerung. Der Pilot hat dafür eine Art Joystick, mit dem er elektronisch die Steuerelemente wie z.B. Seiten- und Höhenruder bedienen kann. Bei der klassischen Steuerung, die vor allem in Boeing-Flugzeugen zum Einsatz kommt, werden die Steuerbewegungen am Steuerrad über Stahlseile und Stangen auf mechanischem Wege an die Steuerelemente übertragen.
Da ich auch ein leidenschaftlicher Geocacher bin, interessierte mich insbesondere das Thema Navigation und GPS. So ein modernes Flugzeug besitzt natürlich auch ein GPS mit dem der es die aktuelle Position bestimmen kann. Der A320 ist aber nicht auf das GPS angewiesen, sondern besitzt noch weitere Systeme mit denen Position und andere Daten erfasst werden können, wie z.B. ein Trägheitsnavigationssystem. Auch über den Kontakt mit Bodenstationen ist es möglich, ein Flugzeug zu navigieren. Wer genau wissen möchte, wie diese Systeme funktionieren, wird wohl am schnellsten auf Wikipedia fündig. Eine Erläuterung würde an dieser Stelle wohl zu weit führen. Abgesehen davon, bin ich kein Flugzeugexperte. Ich hatte mir allerdings vor dem Flug mit dem Buch “Inflight Science” ein bisschen Wissen angeeignet. Durchaus lesenswert.
Auf die Tätigkeit als Pilot angesprochen, erklärte mir der Kapitän, dass es im Cockpit am meisten zu tun gibt vor dem Flug sowie während des Starts und der Landung. Da muss das Flugzeug gecheckt, Checklisten abgearbeitet und mit dem Tower abgesprochen und koordiniert werden. Während des Fluges ist es eher ruhiger im Cockpit. Pilot und Co-Pilot hatten gut Zeit, sich mit mir zu unterhalten. Nur ab und zu unterbrach ein Funkspruch, auf den reagiert werden musste, unser Gespräch. Das heißt aber nicht, dass die Piloten unaufmerksam und unkonzentriert sind. “Eine der wichtigsten Eigenschaften, die man als Pilot besitzen sollte, ist Disziplin. Nicht nachlässig zu werden, selbst wenn man zum tausendsten Mal den gleichen Handgriff tätigt oder zum hundertsten Mal eine Checkliste durchgeht. Und einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn es mal nicht wie geplant läuft. “ verriet mir der Kapitän. Und genau das wird in der Ausbildung eines Piloten intensiv geübt: Was tue ich, wenn etwas unvorhergesehenes passiert.
Condor hat übrigens in seiner Flotte zwölf A320. Einer davon fällt durch sein Retro-Design auf. Ein weißer Grundanstrich mit dem blauen Schriftzug “Condor Flugdienst” ziert den Rumpf und erinnert an das Gründungsjahr 1956. Innendrinnen ist natürlich alles wie gewohnt hochmodern. Mit diesem Flieger flog ich nach Düsseldorf zurück. Welche Flieger Condor sonst noch so einsetzt, kann man auf der Unternehmensseite erfahren.
Robin
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